Plötzlich Schule: Checkliste für Eltern zur Einschulung
Für eine Rekordzahl von Berliner Kindern beginnt jetzt „der Ernst des Lebens“. Die Einschulung erleben Eltern und Kinder als große Veränderung in ihrem Leben. Damit von Anfang an mit Freude gelernt wird, gibt das Lernwerk mit einer Checkliste Starthilfe.
„Geht es dir gut oder geht dein Kind schon zur Schule?“, lautet der alte Witz. Tatsächlich erscheint mit dem Schuleintritt das Familienleben plötzlich unter einem neuen Stern. Nicht nur, dass das Kind nun jeden Tag früh aufstehen muss und vorbereitet mit all seinen Unterlagen in die Schule geht. Zusätzlich muss es Lehrkräften wie Eltern gleichzeitig genügen. Dies ist viel einschneidender als man denkt. Denn in der Klasse ist es eines unter vielen Gleichaltrigen und wird in unserem Schulsystem mit diesen verglichen. Alice lernt die Buchstaben viel schneller. Philip kann schon im Schlaf rechnen, während mein Kind sich vielleicht noch bemüht, die Zwei zu Papier zu bringen.
Der Rat unserer Pädagogischen Leiterin, Swantje Goldbach: Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Sie als Eltern haben, damit für Ihr Kind nach dem schönen Fest nicht gleich die große Ernüchterung kommt. Swantjes Checkliste gibt Orientierung:
1. Kein Stress am Morgen!
Nichts ist schlimmer, als wenn nach dem Aufstehen alle schon im Streit liegen. Das Kind braucht seine ganze Kraft für die Schule und den sozialen Prozess. Daher am Abend zuvor die Schulsachen vorbereiten und den Ranzen packen.
2. Morgens rechtzeitig aufstehen!
So bleibt genug Raum, um in Ruhe noch etwas Gutes zu frühstücken. Auch sollte Zeit da sein, um eine gesunde Brotbüchse zu packen mit viel Obst und Gemüse. Eine Trinkflasche mit Wasser gehört auch zum Proviant. Ein guter Start in den Schultag und das richtige Essen und Trinken helfen Ihrem Kind ungemein sich leichter in den Schulalltag einzufinden.
3. Eltern bleiben!
Das Zuhause muss ein Ort des unbedingten Rückhalts sein und bleiben. Eltern sind keine Hilfslehrer:innen und die Küche ist nicht das verlängerte Klassenzimmer.
4. Nicht vergleichen!
Schauen Sie auf seine oder ihre Fortschritte und messen Sie Ihr Kind nicht an den Leistungen anderer Mädchen und Jungen. Vertrauen Sie und seien Sie zufrieden mit dem, was Ihr Kind leisten kann.
5. Nicht an der Kompetenz der Lehrkraft und der Schule zweifeln!
Ihr Kind geht jetzt an diese Schule und es verunsichert ungemein, wenn man Zweifel an der Schule oder den Lehrer:innen äußert. Wenn wirklich etwas falsch läuft, lassen Sie sich von einem Außenstehenden beraten. Aber teilen Sie Ihre Sorgen nicht mit Ihrem Kind.
6. Selbstwirksamkeit stärken!
Wenn die Schule beginnt, mag jedes Kind gern Hausaufgaben machen. Dies hält leider nicht lange vor. Sie können Ihr Kind darin unterstützen, indem Sie es von Anfang an seine Schularbeiten alleine meistern lassen. Loben Sie die Selbstständigkeit Ihres Kindes und kritisieren Sie auf keinen Fall das Ergebnis. Je weniger Sie sich in die Schule einmengen, desto selbstständiger wird das Kind. Je selbstständiger das Kind ist, desto mehr Freude und Frieden haben Sie als Eltern in der Schulzeit.