Halbjahreszeugnisse: Wie spricht man darüber mit seinem Kind?
Tipps für Eltern von Bildungsexpertin Swantje Goldbach.
Berlin, 23. Januar 2017. Das neue Jahr hat noch nicht einmal Schwung aufgenommen, da türmen sich schon die Halbjahreszeugnisse am Horizont auf. Anfang Februar regnet es Noten – und oft den Hinweis „Versetzung gefährdet“. Die Mission der Halbjahreszeugnisse: Schülern - und deren Eltern - mitzuteilen, wie Lehrer die schulische Leistungen einschätzen. Das Warnsystem kommt gerade rechtzeitig, um mit einer guten Strategie das Zeugnis bis zum Sommer aufzupeppen. Doch - wie spricht man konstruktiv mit seinem Kind über das Zeugnis? Dies weiß Swantje Goldbach, pädagogische Leiterin der Reformnachhilfeschule Lernwerk und Autorin des Buchs „Anders Rechtschreiben Lernen“.
Sind die Noten gerecht?
Wenn Sie mit dieser Frage starten, helfen Sie Ihrem Kind dabei, über sein Zeugnis zu sprechen. Schüler können ihre Leistungen oft sehr genau einschätzen.
Mit Vorwürfen sparen
Jedes Kind will ein guter Schüler sein und vor seinen Eltern gut dastehen. Vorwürfe wie: „Du bist ja auch immer so faul!“, so berechtigt sie auch sein mögen, bringen nichts und verschließen Lösungsansätzen nur die Türen für das nächste Halbjahr.
Zeugnisse vergleichen
Schauen Sie sich mit Ihrem Kind das vorherige Zeugnis an: Was hat sich verändert? Was ist der Grund? Gab es etwa Lehrerwechsel, ist der Unterrichtsstoff schwerer geworden, gibt es Probleme in der Klasse, etc.?
Notsignale erkennen
Ist der Zeugnis-Schnitt generell abgesackt und zeigen sich viele schlechte Noten in den Nebenfächern, so ist dies als Notsignal zu werten. Entweder ist Ihr Kind überfordert, hat echte Sorgen oder es braucht Unterstützung in Form von guter Lernmotivation und effektiven Lerntechniken.
Achtung, Sozialzeugnis!
Die Kreuze bei dem Sozialzeugnis werden oft übersehen. Dabei sind sie ein wichtiger Indikator dafür, wie es in der Schule läuft. Hier lohnt sich, besonders in Hinblick auf einen Schulwechsel, ein genaues Hinsehen.
Gute Lernvoraussetzungen schaffen
Immer versteckt sich hinter einem schlechten Zeugnis mehr als „Du hast einfach nicht genug geübt“. Daher sollten Sie gemeinsam mit dem Kind schauen, was es am Lernen hindert und überlegen, wie es zukünftig an das Lernen herangehen kann und – ganz wichtig – wie es sich einen guten Ausgleich zu Schule schafft.
Für Interviews zu diesem Thema oder zu allgemeinen Bildungsfragen steht die Pädagogische Leiterin Swantje Goldbach gern bereit. Mehr pädagogische Tipps gibt es unter www.lernwerk.de.